Auftraggeber
Theater Baden Betriebsgesellschaft mbH
Auftraggeber
Theater Baden Betriebsgesellschaft mbH
Ort
Theaterplatz 7, A-2500 Baden
Kosten
ca. € 2,26 Mio.
Ziel der Umbaumaßnahme war die Neuorganisation des Zuschauerraumes. Dieses betrifft sowohl die Erneuerung der Bestuhlung auf den Ebenen Parterre, Balkon und Galerie als auch die Schaffung von 8 gesetzlich vorgeschriebenen Rollstuhlplätzen bei einem Fassungsvermögen von ca. 744 Sitzplätzen. Barrierefreie Saalzugänge und das Schließen und Bestuhlen des Mittelganges im Parterre und auf der Galerie wurden realisiert. Die Neupositionierung der Tonregiekabine im Parterre ermöglichte eine Verbesserung der Hörsamkeit für den Toningenieur durch das Vorrücken von der Saalrückwand.
Zusätzlich wurde eine neue Beleuchterkabine im Parterre errichtet und die Stufengänge auf der Galerie wurden verbessert. Für die Errichtung der Beleuchterkabine im Parterre musste die Wandnische der mittleren Tür vergrößert und versetzt werden.
Parterre:
Im Zuge der Erneuerung der Bestuhlung wurde die gesamte Parkettkonstruktion erneuert und neue Zugänge in Form von Rampen für die gesetzlich geforderten 8 Rollstuhlplätze errichtet. Durch den Wegfall des Mittelganges konnte bei Beibehaltung der Sitzplatzanzahl von max. 358 und der Sitzbreite von 55cm eine Reihe entfallen und somit der Sitzkomfort durch Erhöhung der Reihentiefe von ca. 78 auf ca. 83cm erhöht werden. Alle Rollstuhlplätze können durch mobile Stühle, ohne Montageaufwand ersetzt werden. Durch das Absenken des Parketts um wenige Zentimeter konnte eine Verbesserung der Barrierefreiheit im Parterre erreicht werden und die Sicht auf die Bühne verbessert werden. Ein taktiles Leitsystem wurde von den Saaltüren bis zur Behindertentoilette realisiert.
Balkon/ Balkon-Logen:
Auf dieser Ebene wurden die Stühle erneuert und optische Schäden behoben.
Galerie:
Die bestehenden Doppelstufen der Stufengänge (Stufenhöhe: ca. 25cm) wurden in durchgehende Treppenläufe mit einer Stufenhöhe von ca. 17cm umgebaut. Die Stufengänge wurden beidseitig mit Handläufen, bzw. Handlaufbügeln versehen. Wie im Parterre wird auch auf dieser Ebene der Mittelgang geschlossen. Es wurden dadurch Sitzplätze mit bester Sicht gewonnen.
Haustechnische Anlagen:
Die Be- und Entlüftung der neuen Beleuchterkabine im Parterre kann über die Anbindung an eine bestehende Lüftungsanlage für Personalräume im Keller gewährleistet werden. Ebenso wird die Gerätschaft in der Tonkanzel mit be- und entlüftet, bzw. gekühlt.
Der Druckboden wird so ausgeführt, dass dieser im Nachhinein ohne,bzw. mit minimalem verlorenen Aufwand an eine neue Lüftungsanlage angeschlossen werden kann. Hiefür wird ein Lüftungs- und Kühlungskonzept erstellt. Die Belüftung des Parterres soll zukünftig über Drallauslässe erfolgen. Die Kühlung mittels „Stille Kühlung“ über die Saaldecke.
Die Möglichkeit der Dimmbarkeit der Sicherheitsbeleuchtung wird im Zuge der Planung geprüft und gegebenenfalls realisiert.
Personenanzahl:
Die Personenanzahl in Parterre und 1. Obergeschoss, Balkon und Balkon- Logen bleibt gleich. Bei maximaler Bestuhlung – ohne Rollstuhlfahrer – stehen im Parterre inkl. der Logen, wie im Bestand 358 Sitzplätze zur Verfügung. Am Balkon und in den Balkon-Logen werden die Stühle nur ausgetauscht. Es bleibt bei 68 Plätzen am Balkon und 84 in den Logen, in Summe also 152 Sitzplätzen. Auf der Galerie erhöht sich die Anzahl der Sitzplätze von 208 auf 234. Im gesamten Zuschauerraum erhöht sich die Anzahl der Sitzplätze von 718 um 26 auf 744.
Fluchtwege:
Die Fluchtwege ändern sich im Parterre aufgrund des entfallenden Mittelganges dahingehend, dass die hintere mittlere Türe nunmehr nicht vom Publikum, sondern von der Ton- und Lichtregie benutzt wird. Die Türe zur ehemaligen Tonkanzel, sowie die versperrte Türe im Bereich der ehemaligen Rollstuhlplätze werden wieder dem Publikum geö?net. Die Fluchtwege der Rollstuhlfahrer führen über Rampen aus dem Saal, sowie aus der Loge rechts über den Wandelgang zur bestehenden Rampe an der Ostseite des Gebäudes. Der längste Fluchtweg beträgt 38m. Für Rollstuhlfahrer werden zusätzliche Fluchtwegsorientierungsleuchten im Gangbereich montiert.
Bestuhlung:
Um dem historischen Gesamtbild des Saales gerecht zu werden kann auf die Architektursprache und die bauzeitliche Bestuhlung (Thonet 1906) Bezug genommen werden. Die aktuelle Bestuhlung ist nicht bauzeitlich. Der bauzeitliche Stuhl betonte im Gegensatz zum aktuellen geraden Abschluss der Rückenlehne mit einer leichten Rundung den Sitzplatz selbst. Eine aufgelöste Wangenkonstruktion ließ die Konstruktion leichter erscheinen.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Architekt Kristof Jarder realisiert.
LEISTUNGSUMFANG Büro Simlinger: ÖBA