Parlament – Vorräume zu den Ausschusslokalen

Die ursprünglich relativ kleinflächig angelegten Vorräume verbinden im historischen Parlamentsgebäude am Ring die straßenseitig liegenden Ausschusslokale II, III und IV sowie V und VIa mit den prächtigen Rundgängen im Innern. Diese Vorräume waren einer generellen Sanierung und darüber hinaus einer Nutzungsanpassung zu unterziehen, um die wachsenden Anforderungen des Parlamentsbetriebes weiter erfüllen zu können.

person

Auftraggeber

Republik Österreich, Parlamentsdirektion

place

Ort

Dr.-Karl-Renner-Ring, A-1010 Wien

Projekt Beschreibung

Die ursprünglich relativ kleinflächig angelegten Vorräume verbinden im historischen Parlamentsgebäude am Ring die straßenseitig liegenden Ausschusslokale II, III und IV sowie V und VIa mit den prächtigen Rundgängen im Innern. Diese Vorräume waren einer generellen Sanierung und darüber hinaus einer Nutzungsanpassung zu unterziehen, um die wachsenden Anforderungen des Parlamentsbetriebes weiter erfüllen zu können.

Bei der Neugestaltung der Vorräume zu den Lokalen II, III und IV wurden zwei kleinere Raumgruppen zu einem funktionellen und repräsentativen Foyer zusammengefasst. Dabei waren brandschutz- und sicherheitstechnische Ertüchtigungen (z.B. Fluchtweg-Orientierungsbeleuchtung, Sanierung der Türen) ebenso zu realisieren wie die barrierefreie Gestaltung. Durch das Schließen eines Lichthofs wurden notwendige Nutzflächen lukriert. Die Sanitärbereiche wurden neu angeordnet und zeitgemäß ausgestattet. Den Vorgaben der AGin Rechnung tragend wurden die Möblierung, das Raumklima (abgehängte Kühldecke), die Beleuchtung und die Akustik (Schallabsorber an Decke und Wänden) so präzise als möglich den Bedürfnissen der unterschiedlichen Nutzergruppen angepasst. Bei der Gestaltung der Vorräume wurde darauf Bedacht genommen, einerseits der besonderen Bedeutung des Gebäudes zu entsprechen aber andererseits auch die gebotene Zurückhaltung gegenüber den prominenteren Räumen der historischen Ausschusslokale zu wahren.

In den Vorräumen zu den Lokalen V und VIa wurden ebenso – unter Berücksichtigung eines auf das Gesamtgebäude Rücksicht nehmenden Brandschutzkonzepts – Ertüchtigungen durchgeführt und zwei kleine WC-Gruppen durch Zubau in einen Lichthof zusammengefaßt. Dadurch konnte ein barrierefrei bespielbares und sehr ansprechendes Foyer mit Wartezone, Garderobe und temporären Arbeitsplätzen geschaffen werden. EDV und Bürogeräte wurden dabei in die neue Möblierung unaufdringlich integriert.

Im Zuge der Sanierung der Vorräume waren auch verbessernde Eingriffe in den angrenzenden Lokalen vorzunehmen: die Zugänge wurden an den Stand der Technik herangeführt, neu verlegte Böden wurden mit einer induktiven Höranlage für Gehörgeschädigte ausgestattet, an den Wänden wurden akustisch wirksame Verkleidungen zur Herabsetzung der Nachhallzeit und damit zur Herstellung der Silbenverständlichkeit realisiert sowie ein neues Bildhängesystem angebracht.

Zwei besondere Herausforderungen dürfen abschließend hervorgehoben werden: die eine bestand darin, die Baustelle unter Aufrechterhaltung der mit dem Parlamentsbetrieb verbundenen hohen Sicherheitsvorkehrungen zu führen, und die andere darin, das Bauvorhaben innerhalb eines besonders kurzen Fensters außerhalb der Sitzungszeiten abzuwickeln. Beides gelang und Abbruch, Rohbau, Haustechnik, Ausbau und Möblierung konnten – verteilt auf zwei Etappen in den Sommermonaten 2008 und 2009 – innerhalb von insgesamt weniger als 12 Wochen fertiggestellt werden.