Palais Rasumofsky – Fassade Hauptpalais

Restaurierung der historischen Fassade des Hauptpalais

person

Auftraggeber

Palais Rasumofsky Verwaltungs-GmbH

place

Ort

Rasumofskygasse 24, A-1030 Wien

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Kosten

ca. 1,25 Mio. €

Projekt Beschreibung

Das Palais Rasumofsky nahe dem Rochusmarkt im 3. Wiener Gemeindebezirk wurde 1812 als Sitz des russischen Botschafters erbaut. Die prunkvolle Anlage, bestehend aus einem straßenseitigen Hauptpalais mit Nebentrakt und einem Gartenpalais mit damals weitreichenden Gärten bis zur Donau, wurde allerdings schon wenige Jahre nach deren Errichtung durch einen Brand teilweise stark zerstört. Der unmittelbare Wiederaufbau konnte jedoch aufgrund der eher beschränkten finanziellen Mittel gestalterisch nicht mehr an den Glanz der ursprünglichen Anlage heranreichen. Nur Großteile des Hauptgebäudes sind noch im Original erhalten geblieben weshalb das Hauptpalais Rasumofsky heute auch unter Denkmalschutz steht.

Nach Übernahme der Liegenschaft durch einen privaten Käufer mussten in einer ersten Bauphase die historischen Gartenfassaden des Hauptgebäudes saniert werden. Ziel war es, die witterungsbedingten Schäden an Putz, Naturstein und Verblechungen zu beheben und eine nachhaltige Restaurierung in der historischen Tradition unter Verwendung ausgesuchter Materialien und Techniken wie z.B. freskaler Färbelung vorzunehmen. Als Grundlage wurde eine Untersuchung und Befundung durch einen Restaurator erstellt, daran anschließend im Bereich des gartenseitigen Portikus eine Musterachse in Abstimmung mit dem BDA restauriert und ein entsprechendes Gesamtkonzept ausgearbeitet.

Sämtliche Natursteinelemente (Kalksandstein) in der Fassade wurden aufwändig ergänzt und restauriert. Hierzu zählen der Portikus mit Natursteinsäulen und korinthischen Kapitellen, die Sockelzone, die umlaufenden Steingewände bei Fenstern bzw. Türen, horizontale Gesimseausbildungen sowie die säulenreiche Balustrade auf Attikahöhe. Die umlaufende Einlegerinne am Dach wurde in Kupfer nach origi-nalem Vorbild wieder hergestellt sowie diverse Fassadenverblechungen zum Schutz der Natursteinge-simse erneuert oder ergänzt. Auch der komplette Putz musste sorgsam heruntergenommen und in ei-nem speziell abgestimmten Verfahren neu aufgebracht werden. Abschließend wurde eine freskale Färbelung in zweischichtigem Fresco-Secco-Verfahren als Schlussbeschichtung durch einen Restaurator aufgetragen.

Leistungsumfang: Planung, Restaurierungskonzept, ÖBA, TGO, BauKG und Kostenkontrolle

Unser Büro war vom Beginn des Projekts im Jahr 2009 mit den vorbereitenden Maßnahmen und Ab-stimmungen, der Detailplanung, der ÖBA, dem BauKG und der technisch geschäftlichen Oberleitung betraut. Eine Analyse des ursprünglichen Zustands und die Erstellung eines Restaurierungskonzeptes waren die Grundlage für die weiteren Schritte der Restaurierung, die in enger Zusammenarbeit mit den einzelnen Gewerken und dem BDA umgesetzt wurden.

Die Fertigstellung des Feinputzes mit der freskalen Färbelung im Sommer 2012 wurde aufgrund des Wechsels der Projektsteuerung zwar von uns vorbereitet, jedoch nicht mehr bis zuletzt von uns begleitet.